Dankfeier für Sängerinnen und Sänger
«Es ist die Freude am Singen und an der Gemeinschaft» begründete Hanspeter Hailer sein langjähriges Engagement im Kirchenchor Lichtensteig und seit der Fusion mit Oberhelfenschwil in der Chorgemeinschaft Lichtensteig-Oberhelfenschwil. Seit 67 Jahren lässt er seine Stimme für andere erklingen und war damit an der Dankfeier in der Kathedrale St.Gallen der «Dienstälteste» der 28 Jubilarinnen und Jubilare, die seit mehr als 40 Jahren in einem Kirchenchor des Bistums St.Gallen singen. Seit 65 Jahren aktiv sind Alphons Jöhl, Kirchenchor Gaiserwald und Bea Vierbauch, Kirchenchor St.Otmar. 60 Jahre sind es für Hanspeter Kehl, katholischer Kirchenchor Balgach. Der Kirchenmusikverband hatte zur Dankfeier eingeladen. Strahlende Gesichter erschienen kurz vor Auffahrt mit ihren ebenso strahlenden Begleitpersonen. Zur Feier gehörten Musik und Gesang. Der Domorganist Christoph Schönfelder spielte zur Eröffnung und zum Ausklang Orgel und begleitete die beiden Lieder, die von der Freude am Singen erzählen und auffordern, die Herrlichkeit Gottes zu besingen. Esther Wild Bislin, Vorstandsmitglied des KMV, gab die Einsätze für den Kanon «Wo Herz und Mund voll Freude singen». Die Sopranistin Kimberly Brockman verzauberte mit dem «Ave-Maria» von Giulio Caccini und dem «Alleluja» von Wolfgang Amadeus Mozart.
Thomas Halter, Präsident des KMV, dankte den Jubilarinnen und Jubilaren für ihre langjährige Treue. «Was Sie machen ist mehr als Singen. Das ist gelebte Hingabe, Gemeinschaft und Glauben. Sie sind ein leuchtendes Beispiel dafür.» Stefan Kiesewetter, Präses des KMV, leitete die schlichte Feier und nahm die Freude an der Musik in seinen Gedanken zum Schrifttext ebenfalls auf. Er stellte sie unter die Begriffe Freude, Gebet und Demut. Singen sei Freude und Geschenk zugleich. Ein Geschenk des Komponisten und des Chorleiters, der es mit dem Chor einstudiere, von den Vorgenerationen, die bereits die gleichen Gesänge erklingen liessen. «Ihr helft ausserdem anderen mit eurem Gesang, sich den Himmel vorzustellen», sagte er. Singen sei auch Gebet, denn Kirchenmusik sei mit Glaubensinhalten verbunden. Der Glaube sei emotional erfahrbar und könne die Herzen der Menschen tief berühren. Das Singen im Chor sei auch eine Schule der Demut, denn jeder müsse auf den anderen hören, sich im Gesamtklang einfügen. «Jeder einzelne ist wichtig und keiner ist wichtiger», fasste er zusammen.
Nach der Feier gab es Fotos zur Erinnerung und anschliessend ein gemütliches Zusammensein bei Kaffee und Kuchen.
Cecilia Hess-Lombriser
Fotos: Cecilia Hess-Lombriser